DTV im Tal der Könige

Bereits um 16 Uhr trifft der DTV am kommenden Samstag in Münster auf den dritten Liganeuling. Gegen das Farmteam des ProA-Ligisten soll der vierte Sieg in Folge die derzeitige Platzierung im Mittelfeld absichern. Anschließend geht es direkt um 20 Uhr weiter mit der WBV-Pokalrunde gegen den Oberligisten SC Westfalia Kinderhaus.

Mit bislang drei Siegen gehören die Unistädter zu den direkten Verfolgern der Kellerkinder in der Liga. Brauchten sie zu Saisonbeginn noch etwas Zeit zur Akklimatisierung, sind die Münsteraner trotz Verletzungsproblemen nun in der Liga angekommen.

Vor zwei Wochen boten sie Spitzenreiter Essen lange Paroli, ehe sie sich knapp mit 94:100 geschlagen geben mussten. Im Anschluss daran beendeten sie in der vergangenen Woche höchst souverän die beeindruckende Heimsiegesserie des TVO Biggesee mit einem 70:99-Erfolg: Erstmals seit vier Jahren gelang es einer Auswärtsmannschaft den Sieg aus Olpe zu stehlen.

Angeführt wird der UBC – wie sollte es anders sein – von zwei lebenden Legenden des Münsteraner Basketballs. Jan und Andrej König sind nach vielen Jahren in der ersten Mannschaft, in denen sie den Aufstieg in die ProB mitverantworteten, als Mentoren für die nachdrängenden Talente in die zweite Mannschaft Münsters gerückt.

Zurück in der ersten Regionalliga beweisen die beiden Symbolfiguren der in Münster entfachten Basketballeuphorie nach wie vor ihre spielerische Klasse. Power Forward Jan König erzielt derzeit 14 Punkte im Schnitt und feuert insbesondere aus der Distanz weiter fleißig Dreier in den gegnerischen Korb.

Überhaupt ist Münster als Team sehr auf den Dreier fixiert. Münster nimmt ligaweit die zweitmeisten Würfe aus der Distanz. So stehen mehr als 32 Versuche in den bisherigen neun Spielen jenseits der 6,75-Meter-Linie zu Buche. Dabei gibt eine Erfolgsquote von fast 34 Prozent, ebenfalls der zweithöchste Wert der Liga, der Spielidee recht.

Andrej König ist ebenfalls nicht verlegen von der Dreierlinie und avancierte im ersten Saisondrittel zum Topscorer seines Teams mit 18,6 Zählern pro Spiel – sieht man von Youngster Paul Viehfues ab. Der bereits für U18-Nationalmannschaftslehrgänge Nominierte konnte verletzungsbedingt erst zwei Spiele in der Regionalliga bestreiten.

Neben Viehfues tummeln sich eine Reihe junger und hungriger Akteure im Münsteraner Kader. So ist beispielsweise auch Aufbauspieler Lorenz Neuhaus erst 19 Jahre alt und steht dennoch fast 33 Minuten pro Partie auf dem Feld.

Unterdes gab es in Köln eine Prämiere: In der Wochenmitte durfte der Deutzer Trainer Nils Müller erstmals in dieser Saison alle 15 Akteure des Kaders zugleich in der Trainingshalle begrüßen. In Kombination mit der spielerischen Entwicklung und der kleinen Siegesserie der vergangenen Wochen ist der Schwung im Training spürbar.

Trainer Nils Müller blickt gespannt auf das kommende Wochenende:

„Definitiv fühlen wir gerade ein gewisses Momentum. Für uns wird entscheidend sein, dieses jedoch als Motivation für den nächsten Schritt zu sehen und sich nicht zufrieden zu geben.

Unsere Spielidee und die Stärken unseres Teams kristallisieren sich immer klarer heraus. Jetzt geht es darum, eine Identität und ein gewisses Selbstverständnis zu formen.”

1,2,3…Kellerkinder!