Fotos: shuttrz.com / Sören Pröpper

12. November 2023

Vierter Sieg in Folge: Krimi in Herten

Nach einem engen Match entführten die Kellerkinder am Samstagabend einen 92:96-Sieg nach Verlängerung aus Herten. In einem zähen Spiel verlangten die verletzungsgeplagten Löwen den Kellerkindern alles ab.

Dennoch behielten die Deutzer am Ende die Nerven und hatten den längeren Atem. Besonders Flo Wendeler (Korbleger zur Verlängerung) und Elijah Jenkins (fünf Freiwürfe zum Endstand) zeigten, wie wichtig sie für das Team sind. Mit einer Bilanz von sechs Siegen und fünf Niederlagen geht es damit in die einwöchige Spielpause.

Bei den Gastgebern waren die Sorgenfalten bereits vor Spielbeginn gerunzelt. Schon in den Vorwochen hatten Verletzungen die Rotation auf sieben Spieler begrenzt. Gegen Deutz fielen dann auch noch die letzten beiden Big Men Mo Abdiwahid und Dario Fiorentino (zog sich in der ersten Halbzeit womöglich einen Muskelfaserriss zu) ganz oder größtenteils aus. An dieser Stelle gute Besserung aus Deutz an alle Verletzten!

Doch anders als Hamm in der Vorwoche in ähnlicher Situation zeigten die Löwen von Beginn an ihre Krallen und überrumpelten die Deutzer mit einem 12:2-Start. Erst aus einer Auszeit heraus brachten die Domstädter mehr Konsequenz in ihre Offensivaktionen. Herten traf zu Spielbeginn allerdings auch gut verteidigte Würfe und hielt den zweistelligen Abstand bis zum 20:9.

Erst zum Viertelende hin kam die Deutzer Maschinerie so richtig auf Betriebstemperatur. Mit einem 18:2-Lauf in knapp zweieinhalb Minuten eroberten die Kellerkinder nach einem Dreier von Fynn Schmitz die Viertelführung (22:27). Vorher hatte bereits Elijah Jenkins drei Dreier in kürzester Zeit getroffen.

Ganz so schwungvoll verlief der Start ins zweite Viertel zwar nicht, doch Deutz hielt Herten auf Abstand. Insbesondere Flo Wendeler war in dieser Phase ein Punktegarant und erhöhte zur Viertelmitte auf 31:38.

Doch Herten ließ sich nicht abschütteln. Deutz tat sich plötzlich wieder schwer in der Offensive und konnte sich kurz vor der Halbzeitsirene noch durch Philipp Pfeifer mit einem Unentschieden in Kabine verabschieden (40:40).

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel eng. Deutz lag zunächst stets knapp in Führung, aber Hertens Guards behielten die Kontrolle über das Spiel, verlangsamten das Spieltempo und urplötzlich führten die Gastgeber wieder mit fünf Punkten (58:53).

Gerade als das Spiel ein wenig zu kippen drohte und auch die Halle erwachte, sorgte Jonathan Arnold mit einem wichtigen Dreier für etwas Ruhe. Deutz hatte fortan wieder die passenden Antworten parat und so blieb es vor dem letzten Viertel beim Unentschieden (65:65).

In den ersten Minuten des letzten Viertels schien das Spiel nun zugunsten der Kellerkinder zu kippen. Insbesondere Nainoa Schmidt hatte daran mit seiner intensiven Verteidigung großen Anteil und erhöhte per Freiwurf auf 65:71. Allerdings verpassten es die Kellerkinder anschließend, sich weiter abzusetzen.

Herten blieb lästig, glich immer wieder aus. In der Schlussphase hatten sie mit Jamal Wright einen überragenden Shotmaker, der auch gut verteidigte Würfe im Eins-gegen-Eins traf, während bei den Kellerkindern Korbleger nicht ihr Ziel fanden. So war es auch Wright, der 2,7 Sekunden vor dem vermeintlichen Ende die Löwen in Führung warf (85:83).

Die Deutzer blieben jedoch unaufgeregt, führten ihren letzten Spielzug perfekt aus. So setzte Joe Koschade seinen Center Flo Wendeler unter dem Korb perfekt in Szene. Dieser setzte sich wiederum trotz viel Kontakts durch und sorgte für den Ausgleich zur Verlängerung.

Dort blieb es ein enges Spiel. Beim Stand von 92:91 wurde Elijah Jenkins zehn Sekunden vor dem Ende beim Dreier gefoult und verwandelte alle drei fälligen Freiwürfe nervenstark. Im Gegenangriff hatte Herten per Dreierversuch die Siegchance in den Händen, verfehlte jedoch und Elijah sorgte mit zwei weiteren Freiwürfen für die endgültige Entscheidung und eine feuchtfröhliche Heimfahrt nach Köln.

Durch den vierten Sieg in Serie haben die Kellerkinder nun erstmals seit dem ersten Spieltag wieder mehr Siege als Niederlagen auf ihrem Konto. Durch die ungerade Anzahl an Teams in der Liga müssen die Kellerkinder am kommenden Wochenende aussetzen, ehe das nachfolgende Wochenende einen Doppelspieltag bereithält.

Zuerst wartet am Samstagnachmittag (25. November, 16:30) eine unangenehme Aufgabe in Bonn auf die Kellerkinder. Das bisherige Tabellenschlusslicht gewann am Wochenende ebenfalls gegen Wulfen 88:75.

Am Sonntag (26. November) um 18 Uhr tragen die Kellerkinder ihr Match zum Abschluss der dritten Pokalrunde im Reitweg aus. Zu Gast sind die Hertener, die nach der knappen Niederlage am Wochenende sicherlich eine Revanche wollen. Kommt vorbei und unterstützt den amtierenden WBV-Pokalsieger – der Eintritt ist frei!

1,2,3…Kellerkinder!