Foto: shuttrz.com / Sören Pröpper

12. FEBRUAR 2023

COMEBACK-Kinder schlagen wieder zu: Wichtiger Sieg in Herten

Zum dritten Mal in knapp zwei Wochen drehen die Kellerkinder gegen die Hertener Löwen einen zweistelligen Rückstand und gewinnen die Partie mit 73:79. Nach einem desolaten ersten Viertel (27:8) brachte die zweite Fünf das Team mit intensiver Defense zurück ins Spiel. In der Schlussphase waren insbesondere etliche Dreier spielentscheidend.

Bis zum 2:4 durch Valle Blass waren die Anfangsminuten aus Deutzer Sicht in Ordnung. Doch dann nahm die Partie früh eine dramatische Wendung: Mit einem 17:0-Lauf rissen die Löwen mit ihren Krallen das Selbstvertrauen der Kellerkinder auseinander. Auch eine Auszeit konnte die Blutung vorerst nicht stoppen.

Während die Hertener dank der viel zu passiven Deutzer Verteidigung nach Belieben ihre Dreier versenkten, gelang den Domstädtern offensiv nichts. Viel zu oft standen sich Mitspieler gegenseitig im Weg und selbst die wenigen vermeintlich einfachen Korbleger rollten aus dem Korb raus. Resultat war ein 27:8-Rückstand nach dem ersten Viertel.

Doch nach dieser kalten Dusche erfolgte wie schon in den Spielen gegen Bonn oder in Haspe das Aufbäumen gegen die drohende Niederlage. Insbesondere die zweite Fünf hatte maßgeblichen Anteil daran, dass das zweite Viertel den ersten Spielabschnitt vergessen machte.

Fynn Schmitz setzte Hertens Topscorer Faton Jetullahi beim Ballvortrag permanent unter Druck. Auch Franz Bihari Vass und Nainoa Schmidt brachten viel Energie ins Spiel, holten Ballgewinne und Rebounds.

Bihari Vass startete mit seinem Dreier einen 13:0-Lauf der Deutzer. An diesem war vor allem auch Gbesimi Eyimofe maßgeblich beteiligt. In seinem zweiten Spiel nach überstandener Steißbeinprellung erzielte er sieben wichtige Punkte bis zur Halbzeit.

Hervorzuheben ist im zweiten Viertel jedoch insbesondere die erbarmungslose Defense der Kellerkinder. So dauerte es fast sieben Spielminuten, bis Herten die ersten Punkte des Viertels erzielte. Insbesondere im Spielaufbau setzten die Kölner ihre Gegenspieler unter Stress und erzwangen einen Ballverlust nach dem anderen. Durch einen Dreier von Joe Koschade hatten die Deutzer zur Pause die Begegnung fast wieder ausgeglichen (34:33).

Nach dem Seitenwechsel schien es zunächst munter so weiterzugehen. Elijah Jenkins eröffnete das Viertel per Dreier, Philipp Pfeifer gab defensiv den Ton an und nach einem weiteren Fastbreak von Valle Blass führte Deutz schnell mit 34:41. In der Folge konterte Herten und ging wieder in Führung (48:47). Hier setzte sich nun vor allem Joe Koschade mit drei Dreiern bis zum Viertelende zur Wehr (52:57).

Auch im letzten Viertel blieb die Partie eng. Herten eroberte erneut die Führung (62:60), woraufhin Valle Blass und Elijah Jenkins antworteten (62:67). Der Deutzer Offensivmotor stotterte in dieser Phase und die Partie wogte mehrere Minuten hin und her. Etwas mehr als zwei Minuten vor dem Ende erzielte Marco Buljevic die Hertener Führung zum 68:67. Auszeit Deutz.

In den letzten zwei Minuten machten sich dann das gewonnene Selbstvertrauen der vergangenen Wochen und die Erfahrung so manch enger Schlussphase bezahlt. Joe Koschade – der Mann des Abends – erzielte seinen fünften Dreier zur 68:70-Führung. Herten konterte prompt per Dreier.

Im direkten Gegenzug versenkte wiederum Julian Litera einen Dreier im Eins-gegen-Eins (71:73), die Deutzer Verteidigung hielt dieses Mal dem Hertener Angriff stand und Philipp Pfeifer versenkte mit herablaufender Wurfuhr einen weiteren Dreier zum 71:76. Nachdem Valle Blass einen weiteren wichtigen Steal holte, entschied Julian Litera das Spiel an der Freiwurflinie. Der Deutzer Jubel war riesig nach der Schlusssirene.

Nach der Partie bemühte sich Trainer Nils Müller das Geschehen einzuordnen:

„Ich betrachte das Spiel mit einem zwiespältigen Gefühl. Wir haben wieder all unsere Stärken in Bezug auf Kadertiefe, Intensität und Mentalität gezeigt. Aber diese Stärken sind erst in den letzten 3 Vierteln wirklich zum Vorschein gekommen. Und es besteht zumindest die Möglichkeit, dass wir in Zukunft einen 20 Punkte Rückstand auch einmal nicht aufholen werden.“

Auch wenn der Ligabetrieb am kommenden Wochenende ruht, können die Kellerkinder sich dennoch nicht in eine wohlverdiente Karnevalspause verabschieden. Am Tulpensonntag steht das Pokalhalbfinale bei den Ademax Ballers Ibbenbüren an. Ab 16 Uhr wird die Teilnahme am Finale ausgespielt. Das nächste Heimspiel steht am Samstag, den 25. Februar wie gewohnt um 18:30 Uhr im Reitweg gegen die BG Aachen an.

1,2,3…Kellerkinder!