14. MÄRZ 2022
Verdiente Niederlage gegen Grevenbroich
Mit 73:82 mussten sich die Kellerkinder am vergangenen Samstag den Elephants Grevenbroich geschlagen geben. Von einem Kaltstart konnten sich die Domstädter nicht mehr erholen, liefen über weite Strecken einem Rückstand hinterher und ließen im letzten Viertel die Chance zur Wende ungenutzt verstreichen.
Viel Zeit zur Rekapitulation bleibt den Deutzern allerdings nicht, da bereits am Donnerstag das nächste Heimspiel ansteht. Um 20:30 Uhr empfangen die Kellerkinder im Reitweg die zweite Mannschaft der Bayer Giants Leverkusen zum Nachholspiel des 22. Spieltags, das aufgrund der Corona-Infektionen beim DTV erst jetzt ausgetragen wird.
Nach drei Wochen Spielpause war den Kellerkindern der Rost deutlich anzumerken. Noch ehe überhaupt eine Aktion richtig gelungen war, liefen sie schon einem zweistelligen Rückstand hinterher. Zwischenzeitlich führten die Elephants bereits mit 6:22. Immerhin berappelten sich die Deutzer noch vor der ersten Viertelpause und konnten angeführt von Joe Koschade den Rückstand im erträglichen Bereich halten (15:27).
Zu Beginn des zweiten Viertels sah es zunächst nicht danach aus, als könnten die Kellerkinder entscheidend verkürzen. Defensiv oft einen Schritt zu spät und offensiv mit erheblichen Problemen bei der Umsetzung eigentlich automatisierter Abläufe, überstand Deutz diese Phase ohne weiter in Rückstand zu geraten.
Nachdem besonders die Defensive bis hierhin pomadig gewirkt hatte, stellten die Gastgeber ihre Verteidigung um und ließen fortan früher die Gegenspieler aufnehmen. Dies führte tatsächlich dazu, dass die Deutzer ihre Gäste zu mehr Ballverluste und hektischeren Abschlüssen forcieren und somit ihren offensiven Rhythmus brechen konnte. Allerdings gelang es den Deutzern aber nur bedingt, daraus auch Kapital zu schlagen. Liegengelassene Korbleger und einfache Ballverluste führten dazu, dass die Elephants immer wieder Nadelstiche setzen konnten.
Erst gegen Mitte des zweiten Viertels entwickelte sich auch langsam ein offensiver Rhythmus. In dieser Phase gelang es den Kellerkinder exzellent, ihren Big Man Chris Fröhlingsdorf gegen die Zonenverteidigung direkt am Brett in Szene zu setzen. Punkt um Punkt holten die Kellerkinder auf und waren so plötzlich wieder mit 27:33 in Schlagdistanz. Wesentlich näher kam sie ihren Gegnern jedoch vorerst nicht und mussten so mit einem Rückstand von neun Zählern den Kabinengang antreten (38:47).
In dem Wissen, eine schlechte erste Halbzeit gespielt zu haben und dennoch nur mit neun Punkten Unterschied zurückzuliegen, sollte die zweite Halbzeit die Wende bringen. Doch von diesem Vorsatz war in den ersten Momenten der zweiten Halbzeit nicht viel zu sehen. Im Gegenteil wiederholten sich die gleichen Fehler, die vor der Pause schon begangen wurden, was den Rückstand wieder in den zweistelligen Bereich anwachsen ließ.
Beim Stand von 44:56 stand das Spiel einige Momente lang auf der Kippe, ehe es dann erneut vor allem Joe Koschade war, der seine Mannschaft wieder auf Tuchfühlung brachte. Zum wiederholten Male mühten sich die Kellerkinder per Salami-Taktik darum, den Abstand Punkt für Punkt zu reduzieren, sodass sie am Ende des dritten Viertels tatsächlich „nur“ noch sieben Zähler aufzuholen hatten.
In den Anfangsminuten des vierten Viertels war es dann Fynn Schmitz, der den entscheidenden Impuls setzte. Mit aggressiver Verteidigung, vielen klugen Pässen und einem Dreier aus der Ecke initiierte er einen Run, an dessen Ende die Kellerkinder urplötzlich erst durch einen Dreier von Philipp Gruber erstmals zum 63:63 ausglichen und wenige Augenblicke später sogar erstmals in Führung gingen (67:65). Grevenbroich glich allerdings prompt durch den überragenden John Murry aus.
Wieder stand das Spiel beim Stand von 67:67 auf Messers Schneide. Beide Mannschaften vermochten zunächst nicht die Führung zu übernehmen. Schließlich schwang das Pendel dann aber doch aus – dieses Mal zugunsten der Gäste. Diese präsentierten sich in dieser Phase einfach abgezockter und wussten einfache Fehler der Deutzer Verteidigung zu bestrafen, sodass sie die Grevenbroicher vollkommen verdient ihren sechsten Saisonerfolg feiern konnten. Überragender Mann des Spiels war John Murry, der nicht nur 33 Punkte auflegte, sondern mit seinen filigranen Bewegungen immer wieder die Deutzer Verteidigung durchbrach und bewies, dass er eine, vielleicht sogar zwei Ligen höher besser aufgehoben wäre.
Für die Kellerkinder war dies die neunte Niederlage der laufenden Saison. Damit rutschen sie auf den vierten Tabellenplatz ab und müssen nun in den verbleibenden vier Spielen dringend noch Siege einfahren, um sich für die Playoffs zu qualifizieren. Besondere Bedeutung kommt dabei direkt dem Heimspiel am Donnerstag um 20:30 Uhr gegen Leverkusen zu. Mit elf Siegen und zehn Niederlagen sind sie ein direkter Konkurrent der Kellerkinder.
1,2,3… Kellerkinder!