26. APRIL 2022

Halbfinale!

Der Deutzer TV steht im Halbfinale der Playoffs der Regionalliga West. Nach einem turbulenten Wochenende und einem erneuten 81:93-Auswärtssieg in einem entscheidenden Spiel 3 in Ibbenbüren geht es bereits am kommenden Samstag, 30.04., mit Spiel 1 der Serie gegen Aufstiegsfavorit Herford weiter. Spiel 2, und damit das zweite Playoff-Heimspiel der Deutzer Vereinsgeschichte, findet am Freitag, 06.05. im Deutzer Reitweg statt.

Bereits am Freitagabend wurde das Wochenende mit dem ersten Playoff-Heimspiel, das jemals im Deutzer Reitweg ausgetragen wurde, eingeläutet. Die vielen ehrenamtlichen Helfer*innen hatten dazu in kürzester Zeit Beachtliches auf die Beine gestellt. So wurden beispielsweise kurzfristig weitere Sitzgelegenheiten organisiert, um trotz kaputter Tribüne die volle Auslastung des Reitwegs von 400 Personen zu ermöglichen.

So bot sich eine eindrucksvolle Kulisse in einem rappelvollen Reitweg, zu der eine Mischung aus altbekannten Wegbereitern und neuen Gesichtern, eigens produzierte Playoffshirts, selbst gebastelte Schilder und lautstarke Sprechchöre ihren Teil beitrugen.

Scheinbar zusätzlich angespornt von der Atmosphäre starteten die Kellerkinder so, wie sie eine Woche zuvor in Ibbenbüren aufgehört hatten. Chris Kunel nach Bodenpass von Joe Koschade und anschließend Joe Koschade selbst per Dreier im Fastbreak eröffneten die Partie (5:0). Immer wieder überzeugten die Deutzer in der Anfangsphase durch geduldig ausgespielte Angriffe, verpassten es jedoch sich abzusetzen.

Ibbenbüren attackierte – anders als noch in Spiel 1 – konsequent das Brett, erarbeitete sich viele zweite oder dritte Wurfchancen und übernahm Mitte des ersten Viertels erstmals die Führung (12:13). Das Momentum des Spiels kippte fortan und so sah sich Trainer Nils Müller beim Stand von 14:17 zur ersten Auszeit gezwungen. Yannick Mettner verwandelte im folgenden Angriff zwar direkt einen Mitteldistanzwurf, doch Ibbenbüren hatte die passende Antwort parat. Ein erfolgreicher Drive von Topscorer Patrick Reusch verkürzte den Rückstand zur Viertelpause auf 18:22.

Auch der Start ins zweite Viertel brachte keine Veränderung. Offensiv hatten die Kellerkinder Probleme, sich gute Würfe zu erspielen. Einzelaktionen von Philipp Gruber und Anton Geretzki hielten die Kellerkinder in dieser Phase im Spiel, wohingegen Ibbenbüren die körperliche Überlegenheit in der Zone ausspielte (24:33).

Mit der Einwechslung von Patrick Reusch kam wieder mehr Gefahr ins Deutzer Spiel. Gleichzeitig bereitete in der Verteidigung die gute Dreierquote der Ibbenbürener Probleme. Während sich die Gastgeber jeden Punkt hart erarbeiten mussten, bewiesen die Schützen der Gäste ein lockeres Handgelenk aus der Distanz (33:41). Die Probleme in der Defense zogen sich bis zur Halbzeit weiter, wohingegen auf Deutzer Seite selbst an der Freiwurflinie nichts mehr gelingen mochte. Mit einem zweistelligen Rückstand ging es in die Kabine (35:48).

Mit neuer Energie und Zuversicht starteten die Kellerkinder in die zweite Hälfte. Direkt im ersten Angriff bediente Flo Schulz per perfektem Pass den cuttenden Patrick Reusch. Doch eine Trendwende schafften die Deutzer nicht. Ibbenbüren präsentierte sich an diesem Abend schlicht zu souverän und hatte stets die passende Antwort parat. Beim Stand von 45:61 schien die Luft aus der Partie zu sein.

Doch nach einer Deutzer Auszeit präsentierte sich das Team verwandelt, verteidigte intensiver, warf sich auf freie Bälle und das erzielte die erwünschte Wirkung. Angetrieben vom begeisterungsfähigen Anhang verkürzten die Kellerkinder blitzschnell auf 54:63 dank eines Dreiers durch Yannick Mettner, dem Patrick Reusch nach prima Anspiel von Anton Geretzki zwei weitere Zähler zum Viertelendstand folgen ließ (56:65).

Doch so brausend die letzten Minuten des dritten Viertels verlaufen waren, so jäh fand die Aufholjagd zu Beginn des letzten Spielabschnitts ihr Ende. Offensiv gelang es nicht, teils gut herausgespielte Abschlüsse zu verwerten und Ibbenbüren präsentierte sich auf der Gegenseite eiskalt, sodass ein schneller 7:0-Lauf eine Deutzer Auszeit nach sich zog (56:72). Dennoch erholten sich die Deutzer nicht mehr von diesem neuerlichen Tiefschlag und mussten am Ende eine verdiente 68:87-Niederlage in Kauf nehmen.

Viel Zeit zum Trübsal blasen blieb jedoch nicht. Keine 48 Stunden später standen sich beide Teams zum entscheidenden Spiel 3 erneut in Ibbenbüren gegenüber und früh zeichnete sich ab, dass sich beide Teams des Endspielcharakters der Partie bewusst waren. Aus Deutzer Sicht lag die hocherfreuliche Nachricht in den ersten Minuten darin, dass die Heimniederlage des Freitagabends sich nicht in den Köpfen der Spieler festgesetzt zu haben schien.

Besonders der in die Starting Five berufene Yannick Mettner bestätigte einmal mehr seine überragende Serienform und eröffnete mit fünf schnellen Punkten die Partie aus Deutzer Sicht. Mit einem weiteren Dreier aus der Ecke machte er den Blitzstart perfekt und sorgte für die erste Auszeit der Gastgeber (6:14).

Die zeigte zunächst keine Wirkung. Stattdessen ließ Deutz den Ball weiter gut laufen und fand in Person von Chris Kunel genau im richtigen Moment den zum Korb schneidenden Philipp Pfeifer, der per Dreipunktespiel vollendete (6:17). Zwar fand Ibbenbüren nun besser ins Spiel, doch auf Deutzer Seite brachten Chris Fröhlingsdorf und Anton Geretzki neue Energie ins Spiel. Ersterem war es nach schönem Pass von Patrick Reusch vorbehalten, per Layup den Viertelstand zum 22:27 zu vollenden.

Zu Beginn des zweiten Viertels übernahm der unter der Woche noch erkrankte Philipp Gruber Verantwortung. So traf er zunächst einen Dreier, fand anschließend Anton Geretzki per Assist, setzte sich trotz Fouls am Korb durch und verwandelte wenig später auch einen schwierigen Mitteldistanzwurf (31:38).

Ibbenbüren pirschte sich jedoch wieder heran. In dieser Phase machten sich die Deutzer Foulprobleme auf den großen Positionen bemerkbar, sodass die Ballers Punkt für Punkt Anschluss fanden. Einzig ein weiterer Dreier durch Philipp Gruber sorgte dafür, dass Deutz in Führung blieb (40:41). Ein blendend aufgelegter Patrick Reusch ließ in dieser Phase seine Verteidiger zum Teil wie Slalomstangen stehen oder umfallen und verschaffte den blau gekleideten Deutzern etwas Luft zur Pause (42:47).

Wieder war es Yannick Mettner, der seinem Team per Layup und wichtigen Rebounds einen guten Start nach dem Seitenwechsel ermöglichte. Insgesamt gehörte das Viertel aber vor allem Chris Kunel. Egal ob mit links oder rechts, nach Pirouette oder Crossover und auch aus der Mitteldistanz: Der Deutzer Veteran war nicht zu stoppen und erzielte zehn Zähler in den ersten Minuten des dritten Viertels (56:61).

Es folgte – wie schon in Spiel 1 – der entscheidende Knockout: Dreier Patrick Reusch, Stepback-Jumper Anton Geretzki, Dreipunktespiel Chris Fröhlingsdorf, Layup Yannick Mettner und Drive Chris Fröhlingsdorf – so lautete die Abfolge, um die Führung auf 15 Punkte vor dem Schlussabschnitt auszubauen (58:73).

Und auch zu Beginn des vierten Viertels ließen sich die Kellerkinder nun nicht mehr vom Kurs abbringen. Wichtige Würfe von Yannick Mettner und Philipp Gruber hielten den Abstand konstant, ehe Chris Kunel trotz eines harten Falls in der Aktion zuvor per Layup die höchste Führung des Abends erzielte (63:80) und knapp sieben Minuten vor dem Ende eine Ibbenbürener Auszeit notwendig machte.

In den letzten Minuten probierten die Gastgeber nochmal alles und trafen mit dem Mute der Verzweiflung auch schwierige Würfe, konnten den Deutzer Vorsprung jedoch nicht mehr entscheidend verkürzen. Am Ende tütete Anton Geretzki mit zwei erfolgreichen Freiwürfen den 81:93-Auswärtssieg und den 2:1-Seriensieg ein. Die Freude nach der Sirene war grenzenlos und die Deutzer feierten sich zurecht für eine erneut großartige Leistung gegen einen starken Gegner.

An dieser Stelle möchten sich die Kellerkinder bei der Mannschaft, den Coaches und dem Helferteam aus Ibbenbüren für den stets fairen und sehr angenehmen Umgang miteinander bedanken. Sowohl während der Serie als auch danach stach das faire Verhalten trotz der sportlichen Brisanz hervor!

Natürlich gilt auch den mitgereisten Fans und dem Stream-Team, bei dem Fabrice Kao einen souveränen Einstand als Experte am Mikrofon lieferte, der große Dank des Teams. So konnten die Daheimgebliebenen vor den Endgeräten beim entscheidenden Spiel mitfiebern und -feiern.

Und auch allen, die am Freitagabend zum Heimspiel den Weg in den Reitweg fanden und für eine würdige Playoffatmosphäre sorgten, möchte die Mannschaft ihren Dank aussprechen. Beim zweiten Anlauf im Halbfinale hoffen die Kellerkinder am 06. Mai auf ähnliche Unterstützung und werden ihr Bestes geben, um sich mit einem Sieg erkenntlich zu zeigen.

Wie eingangs erwähnt geht es nun am kommenden Samstag gegen die BBG Herford weiter. Die Ostwestfalen sind der große Favorit auf den Aufstieg. Mit 21 Siegen bei vier Niederlagen wurden sie dieser Rolle während der Hauptrunde gerecht. Die Kellerkinder freuen sich dennoch auf die Serie und möchten den Favoriten nach Leibeskräften ärgern. Mehr zu der Serie in Kürze.

1,2,3…Kellerkinder!