16. JANUAR 2022
Comeback-Kinder zementieren Sieg
Dank einer überragender Defensivleistung gewinnen die Kellerkinder ihr erstes Heimspiel im Kalenderjahr 2022 gegen Citybasket Recklinghausen mit 69:67 (37:49). Damit haben die Deutzer auch gegen den dritten Playoffkonkurrenten (neben Hamm und Wulfen) nach drei Rückrundenpartien den direkten Vergleich gewonnen und einen weiteren wichtigen Meilenstein für eine Playoffteilnahme gesetzt.
Der Start in die Partie verlief aus Deutzer Sicht zunächst durchaus nach Plan. Besonders Julian Litera war ein Aktivposten und unterstrich seine starke Anfangsphase direkt mal mit einem zweihändigen Statement-Dunk zum 5:3. Doch mit zunehmender Spieldauer fanden auch die Gäste aus dem Ruhrgebiet ins Spiel. Besonders Shooting Guard Niklas Meesmann stellte seine Wurfstärke unter Beweis und erzielte alleine im ersten Viertel drei Dreier.
Neben Meesmann erzielten der US-Amerikaner Kendall Stafford sowie der eingewechselte Lennard Kaprolat weitere Distanzwürfe und schraubten die Recklinghäuser Führung nach oben. Zum Viertelende fingen sich die Kellerkinder mit der Schlusssirene zudem ein unglückliches Dreipunktespiel, der einen 8:0-Lauf der Gäste zur 18:30-Viertelpause besiegelte.
Auch der Start ins zweite Viertel verlief aus Deutzer Sicht nicht wirklich besser. Zwar spielten sich die Kellerkinder durchaus gute Würfe heraus, doch wie so oft sorgte eine Kombination aus fehlendem Wurfglück und mangelnder Entschlossenheit in der letzten Aktion dafür, dass freie Jumper und Abschlüsse in Ringnähe unbelohnt blieben.
Ein ganz anderes Bild bot sich indes auf der Gegenseite: Fehlende Abstimmung und nachlässige Verteidigung gegen die Recklinghäuser Distanzschützen sorgte dafür, dass der Rückstand zwischenzeitlich auf 18 Punkte anwuchs (31:49). Bereits elf Dreier hatte Citybasket kurz vor der Halbzeit erzielt. Immerhin konnten die Kellerkinder in den letzten Minuten vor der Halbzeit einen 6:0-Lauf starten, den Yannick Mettner per AndOne initiierte und Philipp Pfeifer mit einem Putback zum 37:49-Pausenstand beendete.
Mit dem Gefühl, noch im Spiel zu sein, präsentierten sich die Kellerkinder direkt in den ersten Sequenzen der zweiten Halbzeit in der Verteidigung mit einem ganz anderen Gesicht. Zwar eröffneten die Recklinghäuser den Punktereigen mit einem weiteren Distanztreffer, doch das sollte das einzige Erfolgserlebnis der Anfangsminuten bleiben. Die gute Verteidigung übertrug sich direkt auch auf den Angriff, in dem der Ball nun mit mehr Tempo und Entschlossenheit durch mehrere Hände ging. Den schönsten Angriff der Partie schloss Patrick Reusch per Floater ab und forcierte so eine schnelle Auszeit des sich erst seit zwei Wochen im Amt befindlichen Gästetrainers Robin Singh (41:52).
Auch hier schien zunächst ein weiterer Distanzwurf die passende Antwort auf das Deutzer Aufbäumen zu sein, doch dieser Anschein sollte trügen. Chris Kunel hechtete in typischer Manier gleich mehrfach Bällen hinterher, Anton Geretzki zog mit Entschlossenheit einige Male zum Korb und Chris Fröhlingsdorf war nach seiner Einwechslung schlicht nicht zu stoppen. Immer wieder setzten die Mitspieler ihren Center unter dem Korb in Szene, der dort weder durch eine zweite Auszeit von Citybasket noch durch unsportliche Fouls seines Gegenspielers zu bändigen war. Durch die zwei sicher verwandelten Freiwürfe eroberte er erstmals seit dem ersten Viertel die Führung für Deutz zurück und besorgte zugleich den Viertelstand (57:56).
Das letzte Viertel lebte vor allem von der Dramatik des Spiels und weniger von einem hohen Spielniveau. War die Punkteausbeute der Gäste im dritten Viertel schon mau, legten die Deutzer in den letzten zehn Minuten nochmal eine Schippe drauf und profitierten zudem von Schwächen der Gäste an der Freiwurflinie. In der eigenen Offense waren es zunächst Phillipp Gruber (60:63) und Anton Geretzki (64:63), die wichtige Sprungwürfe trafen.
Beim Stand von 64:64 und 2:26 Minuten verbleibender Spielzeit nahm Nils Müller eine Auszeit, um die folgenden Spielzüge zu strukturieren. Mit Erfolg: Zunächst erzielte Chris Kunel mit einer akrobatischen Flugeinlage den vielleicht wichtigsten Korb der Partie zum 66:64, ehe er wenige Sekunden später als Passgeber seinen Frontcourt-Kollegen Chris Fröhlingsdorf im Fastbreak in Szene setzte (68:64).
In der letzten Minute gelang Deutz zwar kein weiterer Korberfolg aus dem Spiel heraus, allerdings gewannen sie die entscheidenden 50:50-Bälle für sich und ließen auch in der Verteidigung keine guten Würfe mehr zu. Bei 4,3 Sekunden vor Schluss und Einwurf im Vorfeld musste Recklinghausen noch drei Mal foulen, um einen Deutzer an die Freiwurflinie zu schicken. Zwar gelang es den Recklinghäusern tatsächlich so schnell zu foulen, dass Joe Koschade nochmal zwei Freiwürfe erhielt. Allerdings verwandelte er den ersten sicher und setzte den zweiten gekonnt auf den Ring, sodass keine Zeit mehr für einen letzten Wurf blieb und Deutz nach einer Energieleistung in der zweiten Halbzeit einen ganz wichtigen 69:67-Sieg bejubeln konnte.
Weiter geht es am kommenden Samstag (22.01., 19:30 Uhr) in Ibbenbüren. Dort treffen die Kellerkinder als derzeit Tabellendritter gegen den derzeit Tabellenzweiten Ibbenbüren an. Das Hinspiel konnten die Kellerkinder dank eines Gamewinners von Anton Geretzki mit 78:76 nach Verlängerung für sich entscheiden. Das nächste Heimspiel findet dann am 29.01. um 18:30 Uhr im Reitweg gegen die BG Dorsten statt. Nach der 76:73-Niederlage aus dem Hinspiel ist hier aus Deutzer Sicht noch eine Rechnung zu begleichen.
1,2,3… Kellerkinder!