10. JANUAR 2022

Verdiente Niederlage in Wulfen

Mit einer 95:82-Niederlage im Gepäck reisten die Kellerkinder am Samstagabend zurück in die Domstadt und können sich lediglich damit trösten, in zweieinhalb Wochen im Pokal die Chance zur Revanche zu erhalten.

Bis zur 11:13-Führung nach etwa viereinhalb Minuten verlief der Start in das neue Kalenderjahr akzeptabel. Philipp Pfeifer konnte immer wieder per Drive scoren oder Fouls ziehen, Patrick Reusch zeigte altbekannte Stärken aus der Mitteldistanz und Chris Kunel sorgte mit einem Putback für besagte Führung. Es sollte die letzte des gesamten Spiels bleiben. Insgesamt mangelte es an Intensität und Genauigkeit im Spiel der Kellerkinder. Defensiv häufig einen Schritt zu spät, zu langsam im Umschaltverhalten und zu wenig Drang in den offensiven Aktionen summierten sich zu einem 25:16-Rückstand nach dem ersten Viertel auf.

Auch im zweiten Viertel setzte sich dieser Trend fort. Die Gastgeber konnten ihren Vorsprung schnell in den zweistelligen Bereich ausbauen und nutzten jeden der zahlreichen Deutzer Fehler und jede unentschlossene Aktion aus. Zumindest gelangen Philipp Gruber einige Einzelaktionen, sodass der Rückstand bis zur Viertelmitte moderat blieb (38:25). Die Minuten vor der Halbzeitpause gehörten auf Deutzer Seite Anton Geretzki, der seine Mitspieler in Szene setzte, beherzt zum Korb zog, teilweise trotz Foulspiels nicht zu stoppen war und immer wieder den Rückstand in den einstelligen Bereich drückte. Einen wirklichen Run konnte der DTV jedoch nicht starten, dafür waren die Lücken in der Verteidigung zu groß (50:39).

Wer glaubte, dass nach dem Seitenwechsel das dritte – gemeinhin gerne bezeichnet als Deutzer – Viertel die Wende des Spiels bringen würde, sah sich arg getäuscht. Das Gegenteil war der Fall. Wulfen spielte – obwohl ohne die beiden Legionäre Allen und Paskov unterwegs – ganz unaufgeregt und verwandelte zu Beginn der Halbzeit direkt mehrere Distanzwürfe, sodass sich Nils Müller nach knapp zwei Minuten zur Auszeit beim Stand von 60:39 gezwungen sah. Die half erst mal nicht, stattdessen setzte es den nächsten Wulfener Dreier zum 63:39. Erst Chris Fröhlingsdorf von der Freiwurflinie vermochte den ersten Deutzer Punkt nach gut dreieinhalb Minuten zu erzielen.

Zu allem Überfluss blieb Anton Geretzki nach einer Rettungsaktion mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen, konnte aber nach kurzer Unterbrechung auf eigenen Beinen das Feld verlassen und im vierten Viertel wieder eingewechselt werden. Für die Kellerkinder war dieser Moment so etwas wie ein Weckruf. Plötzlich hustleten und kämpften sie defensiv in gewohnter Manier und legten in einer Minute einen 8:0-Lauf hin, an dem besonders Philipp Pfeifer und Chris Kunel ihren Anteil hatten (65:48). Doch mehr als ein kurzes Strohfeuer war nicht drin, sodass der Abstand bis zum Viertelende konstant blieb (70:53).

Das letzte Viertel begannen die Kellerkinder mit ihrer wahrscheinlich besten, da schnellsten, Defensiv-Lineup. Im Trio forcierten Joe Koschade, Nainoa Schmidt und Julian Litera gleich mehrere Ballverluste mit der Ganzfeldpresse. Nach nicht ein mal zwei Minuten hatte die Lineup den dritten Ballverlust im Ballvortrag forciert und dank fünf schneller Punkte durch Joe Koschade sowie zweier weiterer vom Aufbauspieler vorbereiteter Punkte durch Philipp Gruber den Rückstand auf 70:60 verkürzt.

Doch Wulfen hatte die passende Antwort parat, attackierte den Druck und fand die freien Schützen an der Dreierlinie, die wieder für klarere Verhältnisse sorgten. Zudem knickte Nainoa Schmidt bei einem Closeout um und musste ausgewechselt werden – gute Besserung an dieser Stelle! Offensiv ließen Wurfqualität und Entscheidungsverhalten auf Seiten der Deutzer zu wünschen übrig. Wulfen war dadurch stets näher dran, die Führung auf 20 Punkte auszubauen, als Deutz entscheidend zu verkürzen.

Erst in den letzten zwei Minuten wurde es doch nochmal knapp, als Paul Hörschler zwei Dreier in wenigen Sekunden traf und Deutz durch eine erneute Ganzfeldverteidigung mehrere Ballverluste forcierte. Bei 91:82 und eigenem Ballbesitz 1:23 Minute vor dem Ende schien tatsächlich noch alles drin zu sein. Doch von den weiteren Dreierversuchen wollte keiner fallen, sodass sich die Kellerkinder vollkommen verdient mit 95:82 geschlagen geben mussten.

Viel Arbeit wartet nach wie vor auf das Team. Kommenden Samstag, 15.1., um 18:30 Uhr gibt es die nächste Gelegenheit, es besser zu machen. Gegner ist Playoffkonkurrent Citybasket Recklinghausen. Die Recklinghäuser verloren ihr Heimspiel gegen Essen nach Verlängerung unter neuem Trainer.

1,2,3… Kellerkinder!

Kellerkinder:
Paul Hörschler 6/2 Dreier, Patrick Reusch 12, Anton Geretzki 13/1, Joe Koschade 10/2, Yannick Ossey, Julian Litera, Philipp Pfeifer 14 & 5 Rebounds, Chris Kunel 10 & 7 Rebounds, Chris Fröhlingsdorf 5, Philipp Gruber 12/2, Nainoa Schmidt, Fynn Schmitz