
Foto: shuttrz.com / Sören Pröpper
6. Mai 2025
Danke Nils! Nils Müller hört nach 6 Jahren als Headcoach der Kellerkinder auf
Nach sechs Saisons, die kaum erfolgreicher hätten laufen können, hört Nils Müller als Taktgeber an der Seitenlinie bei den Kellerkindern auf. Für fünf Playoff-Qualifikationen, vier Playoff-Teilnahmen, drei Halbfinaleinzüge und zwei WBV-Pokalsiege bleibt nur ein Wort: Dankeschön!
Nils kam im Sommer 2019 nach Deutz. Da hatten die Kellerkinder gerade sensationell den Klassenerhalt am letzten Spieltag in ihrer ersten Regionalliga-Saison geschafft. Doch um sich dauerhaft in der Liga zu etablieren, brauchte es einen neuen Headcoach, der bei jedem Training in der Halle steht.
Abteilungsleiter Marc Verlemann und sportlicher Leiter Mario Kyriasoglou entschieden sich für Nils. Bis dahin hatte sich Nils besonders als erfolgreicher Jugendtrainer mit zwei westdeutschen Meisterschaften in der U12 und U14 ausgezeichnet.
Zwar verlief der Start in die Premierensaison alles andere als optimal (fünf knappe und unglückliche Niederlagen zum Auftakt). Doch davon ließen sich weder Nils noch die neuformierte zweite Generation der Kellerkinder beirren. Mit jedem Sieg tankte das Team mehr Selbstvertrauen und arbeitete sich vom Tabellenende bis in die Playoffränge.
Am vorletzten Spieltag war die Playoff-Teilnahme nach einem Sieg in Hagen unter Dach und Fach. Leider verhinderte die Pandemie eine erste Playoffserie 2020. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ab der Saison 2021/22 qualifizierten sich die Kellerkinder jedes Jahr wieder für die Playoffs. Damit sind sie heute der einzige Verein in der Regionalliga, der sich in den fünf Saisons seit Einführung der Playoffs auch jedes Mal für die Endrunde qualifizieren konnte.
In besonderer Erinnerung werden Fans und Freund*innen der Kellerkinder die Pokalfinalspiele 2023 und 2024 haben. Gegen Wulfen und Essen feierten die Deutzer im heimischen Reitweg vor großartiger Kulisse die ersten WBV-Pokaltitel der Vereinsgeschichte.
Aber – und das lässt gar nicht stark genug betonen – viel wichtiger: Nils hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Kellerkinder-Attitüde weitergelebt wurde. Dabei standen das Team und der Verein stets über allem. Jede Saison spielten alle Spieler zweistellige Minutenanzahlen pro Partie und erhielten ihre Chancen. Der Kern des Teams blieb zusammen. Und keiner war sich zu schade, auch mal selbst anzupacken. Wer ins Team wollte, musste erstmal charakterlich überzeugen.
Nach sechs erfolgreichen Jahren ist nun die Zeit des Abschieds gekommen. Künftig will der junge Familienvater mehr Zeit für Frau und Tochter haben. Allerdings hat sich Nils bereits als Stammgast für die kommende Saison angekündigt. Sicherlich wird er auch den Livestream mit seiner Expertise bereichern.
Die Stimmen
Nils Müller
“Der Abschied fällt mir mehr als schwer und hat nochmals deutlich mehr Emotionen geweckt, als ich es vermutet habe. Die letzten 6 Jahre waren für mich eine sehr besondere Zeit, für die ich mehr als dankbar bin.
Ich werde eine Unmenge an besonderen Erinnerungen mitnehmen, von denen die meisten nicht direkt mit Basketball oder irgendwelchen Ergebnissen zu tun haben. Ich hatte riesiges Glück in einer Situation, einem Verein und in Mannschaften zu sein, die bedingungslos alles mitgetragen haben, was ich mir vorgestellt habe.
Es gibt viele Menschen, mit denen ich in den letzten Jahren sehr viel gemeinsame Zeit verbringen durfte. Insbesondere natürlich alle Spieler, die mit mir in der Halle standen. Jeder von Euch hat seine individuellen Ziele immer hintenangestellt und war sich für nichts zu schade, was uns geholfen hat, als Team den nächsten Schritt zu machen. Vielen Dank dafür.
Ich kann nicht jede Person, die es verdient hätte, namentlich erwähnen. Besonderer Dank geht aber insbesondere an Marc und Timo, ohne deren unglaublichen Zeiteinsatz der Aufwand für ein Regionalliga-Team gar nicht zu stemmen wäre.
An Fynn, Joe, Ayao (Yannick Ossey, Anm. d. Red.) und Pitu (Philipp Pfeifer), die mich als Spieler von der ersten Sekunde an begleitet haben und charakterlich so vorangegangen sind, dass alle anderen sich automatisch angeschlossen haben.
An Anton und Axel, die schon lange Freunde geworden sind, aber ohne die ich auch niemals als Coach da wäre, wo ich heute bin.
Und an meine Frau Rebecca, die mir den größtmöglichen Freiraum und Rückhalt gegeben hat, den ich mir vorstellen konnte, damit ich dem nachgehen konnte, was mich in den letzten Jahren immer wieder so glücklich gemacht hat.
Gefühlt müsste ich noch deutlich mehr schreiben, um allen Menschen gerecht zu werden, die mich in den letzten Jahren unterstützt haben. Aber ich hoffe, dass ich einigen auch so in guter Erinnerung bleibe und freue mich, Euch alle zukünftig wieder zu sehen.
Denn um es in den Worten einer kölschen Weisheit auszudrücken: „Niemals geht man so ganz.“
Marc Verlemann (Abteilungsleiter):
“Nils hat in den letzten sechs Jahren großartige Arbeit geleistet, für die ich mich an dieser Stelle nochmal herzlich bedanken möchte.
Er hat es geschafft, mit einer neuen Generation Kellerkinder die alten Kellerkinder stolz zu machen. Seine Teams sind immer auch wirklich als Team aufgetreten und haben unseren Verein prima repräsentiert.
Dass wir mittlerweile 500 Leute für unsere Heimspiele begeistern können, ist zu einem großen Teil sein Verdienst.
Wir freuen uns, wenn Nils künftig als Zuschauer und Kommentator in der Halle zu sehen ist und für sein Coaching-Comeback finden wir sicher auch ein Team.”
Kellerkinder suchen neuen Headcoach
Mit dem Abschied von Nils suchen die Kellerkinder nun einen neuen Headcoach, der die Kellerkinder-Mentalität weiterverbreitet. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden, aber gleichzeitig möchte der DTV auch weiteren Kandidat*innen die Gelegenheit geben, sich vorzustellen. Interessierte können sich bei Team-Manager Axel Babst (axel@deutzertv.de) bis zum 19. Mai melden.
1,2,3…Kellerkinder!