Foto: shuttrz.com / Sören Pröpper

10. September 2023

Männer mit Overtime-Niederlage in Hagen

Mit einer 101:96-Niederlage nach Verlängerung kehren die Kellerkinder aus Hagen in die Domstadt zurück. Nach einem pomadigen Start kämpften sich die Deutzer ab Mitte des zweiten Viertels zurück in die Partie, erspielten sich die Overtime und mussten sich dort dann den Gastgebern geschlagen geben.

Anders als in der Vorwoche starteten die Kellerkinder am Freitagabend verträumt in die Partie. Nur wenig von dem, was im Gameplan besprochen wurde, setzten die fünf auf dem Feld um. Bis zum 11:13 für Deutz täuschte eine gute offensive Ausbeute noch darüber hinweg. Ein nachfolgender 9:0-Lauf Hagens machte allerdings eine frühe Auszeit notwendig.

Doch auch danach blieb zunächst ein Hallo-Wach-Effekt aus. Stattdessen drückte Hagens Shawn Scott II das Gaspedal durch und fand im schnellen Umschaltspiel immer wieder die freien Mitspieler. Konsequenz war eine verdiente 27:17-Führung für die Gastgeber nach dem ersten Viertel.

Erst mit dieser Bürde kamen die Kellerkinder langsam auf Betriebstemperatur. Im zweiten Viertel war es vor allem Jacob Engelhardt zu verdanken, dass Deutz zunächst im Spiel blieb und sich dann trotz mehrfachem zweistelligem Rückstand vor der Halbzeit sogar auf 47:44 herantastete. Mit der Pausensirene verwandelte Jacob seinen dritten Dreier.

Nach dem Seitenwechsel schien Hagen wieder den besseren Start zu erwischen. Bis auf 61:52 zog Hagen wieder davon. Doch dieses Mal ließen sich die Kellerkinder nicht so leicht abschütteln. Im Gegenteil legte sie nun von Minute zu Minute zu. Mit fünf Punkten in Serie glich Valle Blass zum 63:63 aus, ehe Joe Koschade Augenblicke später per Dreier die Führung eroberte (65:66). Hagen konterte und rettete eine 72:69-Führung ins Schlussviertel.

Das Schlussviertel blieb vollkommen offen. Beide Teams warfen sich im wahrsten Sinne des Wortes Läufe um die Ohren. Auf Hagens erste vier Punkte folgte ein Deutzer 9:0-Lauf (76:78). Julian Litera erhöhte sogar auf 78:83. Aber gerade als Deutz sich abzusetzen schien, antwortete die BBA mit einem eigenen 10:0-Lauf. Der knapp eineinhalb Minuten vor dem Ende schon die Vorentscheidung zu sein schien.

Die letzte Minute gehörte dann dem Deutzer Mann des Abends. Jonathan Arnold wurde erst beim Dreierversuch gefoult und versenkte alle drei Freiwürfe nervenstark und konnte dann auch noch 21 Sekunden vor dem Ende seinen sechsten Dreier im siebten Versuch zum Ausgleich reinnageln 89:89. Ein letzter Dreierversuch von Hagens 14-jährigem Point Guard Talent Dusan Ilic landete vorne auf dem Ring. Overtime.

In der Verlängerung blieb es ein Kopf-an-Kopf-Werfen. Die Führung wechselte mit jedem Angriff. Auf Deutzer Seite hieß das vor allem Freiwürfewerfen. Nach einem notwendigen Foul und einem verwandelten Freiwurf Hagens (99:96) blieben 13 Sekunden, um sich in eine zweite Verlängerung zu retten. Allerdings kam kein sauberer Abschluss mehr zustande und auch das taktische Foul war angesichts der abgelaufenen Spielzeit nur noch Makulatur.

Unter dem Strich bleibt damit ein überzeugender kämpferischer Auftritt, bei dem viele Spieler wichtige Impulse lieferten. Am Ende bewahrheitete sich die alte Basketballweisheit, dass Spiele nicht im ersten Viertel gewonnen, aber verloren werden können und Hagen somit verdient als Sieger vom Feld ging.

Dennoch lässt sich auch auf dieser Leistung aufbauen und nun richtet sich der Fokus auf das kommende Heimspiel. Am Samstag kommt es um 18:30 Uhr im Reitweg zum Rematch des WBV-Pokalfinales aus dem Frühling gegen Wulfen.