Foto: shuttrz.com / Sören Pröpper

20. FEBRUAR 2023

Kölle Alaaf in Ibbenbüren: Kellerkinder ziehen ins WBV-Pokalfinale ein

Mit einem hart erkämpften 66:70-Sieg sorgen die Deutzer Basketballer für das nächste Highlight der bisherigen Saison. Aus einer überragenden Teamleistung stach Fynn Schmitz mit 19 Punkten hervor. Das Finale gegen Wulfen wird in Form von Hin- und Rückspiel ausgetragen. Genaue Termine werden noch bekannt gegeben.

Ein Kader aus acht Deutzer Spielern machte sich am Sonntag auf den Weg nach Ibbenbüren. Der Beginn der Partie verlief schleppend. Deutz investierte von Anfang an trotz des schmalen Kaders viel Energie in die Verteidigung und nahm früh die Gegenspieler auf. Dadurch forcierten die Deutzer Verteidiger immer wieder Ballverluste.

Auf der anderen Seite nahmen die Kölner zwar ihre Würfe mit viel Selbstvertrauen, hatten aber insbesondere von der Dreierlinie zunächst keinen Erfolg. Von den zehn Distanzwurfversuchen fiel kein einziger durch den Ring. Mit einem punktearmen 14:10 für die Gastgeber ging es in die erste Viertelpause.

Im zweiten Viertel kämpften sich Deutzer weiter in die Begegnung und wurden minütlich stärker. Durch fünf Punkte in Folge von Yannick Ossey eroberten die Gäste erstmals die Führung (20:23). Fortan lieferten sich beide Teams einen gemächlichen Schlagabtausch. Auf Kölner Seite spielte Gbesimi Eyimofe stark auf und erzielte die letzten acht Punkte seines Teams bis zur Halbzeit (30:31).

Nach dem Seitenwechsel kam Ibbenbüren mit deutlich mehr Aggressivität aus der Kabine. Gerade im Angriff hatten die Kellerkinder damit Probleme. Auf 47:36 setzten sich die Gastgeber bis zur Viertelmitte ab. Doch die Deutzer behielten die Ruhe und zeigten ihre ganze Routine aus den vergangenen Wochen.

Eingeleitet durch Franz Bihari Vass und bis zum Viertelende durch Chris Fröhlingsdorf mit zwei wichtigen Layups vollendet, robbten sich die Deutzer wieder bis auf einen einzigen Zähler Unterschied heran (51:50).

Das Schlussviertel gehörte dem jüngsten Kellerkind: Fynn Schmitz, der bis dahin schon drei wichtige Dreier getroffen hatte, nahm das Heft in die Hand. Mit zwei weiteren Dreiern sowie einem gefühlvollen Floater sorgte er mit einem persönlichen 8:0-Lauf für die höchste Deutzer Führung bis hierhin (52:60).

Als wenige Augenblicke später Joe Koschade per Dreipunktespiel auch noch auf 54:63 erhöhte, schien der Finaleinzug bereits zum Greifen nah. Doch Ibbenbürens del Hoyo wollte sich nicht so schnell geschlagen geben und erzielte zwei Dreier in Folge. Etwas mehr als zwei Minuten waren hier noch zu spielen (60:63).

Wieder hatte Fynn Schmitz die richtige Antwort parat. Zunächst zog er mit seinem Drive zum Korb ein Foul und verwandelte beide Freiwürfe sicher. Als Ibbenbüren gerade noch weiter verkürzt hatte (64:65), zog Fynn Schmitz wieder in die Zone und fand dieses Mal den freien Mitspieler an der Dreierlinie.

So versenkte Elijah Jenkins seinen einzigen Dreier des Spiels zum bestmöglichen Zeitpunkt und erhöhte die Deutzer Führung auf 64:68 bei knapp einer Minute verbleibender Spielzeit. Ibbenbüren verkürzte postwendend (66:68) und hatte nach zwei vergebenen Deutzer Freiwürfen bei knapp fünf Sekunden Restspielzeit seinerseits die Chance mit zwei Freiwürfen auszugleichen.

Doch auch hier fand keiner der beiden Freiwürfe sein Ziel. Dieses Mal boxten auch alle Beteiligten ihre Gegenspieler vorbildlich aus und so war es Elijah Jenkins nach seinem Rebound und einem Ibbenbürener Foul vorbehalten, das Spiel mit zwei Freiwürfen zu entscheiden.

Nach dem Spiel war der Jubel wieder riesig und eine Traube sammelte sich um Fynn Schmitz, den Mann des Tages. Doch insgesamt gilt allen acht Spielern ein riesiges Lob auszusprechen, da jeder seinen Beitrag leistete.

Ein hochgradig erfreuter Nils Müller sagte nach dem Spiel:

„Es ist unglaublich beeindruckend, wie wir wieder Wege gefunden haben, dieses Spiel zu gewinnen. Immer wieder übernimmt ein neuer Spieler Verantwortung und trägt das Team. Wir haben eine mentale Stärke in dieser Saison entwickelt, die ein Zeichen für ein sehr hohes Selbstbewusstsein bei allen Beteiligten ist. Egal wie unlösbar eine Aufgabe erscheint, wir glauben immer an unsere Chance!“

Im Pokal sieht der Modus nun vor, dass das Finale in Hin- und Rückspiel ausgetragen wird. Beide Ergebnisse werden aufsummiert und wer am Ende in der Gesamtrechnung mehr Punkte erzielt hat, ist Pokalsieger. Vorgesehen ist ursprünglich, dass beide Partien in der Woche vor dem letzten Ligaspiel am 1. April ausgetragen werden.

Ob es dabeibleibt, wird noch geklärt. Sobald die Termine feststehen, informieren wir Euch auf unseren Kanälen. Klar ist jedoch, dass der Finalgegner Vorjahressieger Wulfen ist. Die Wulfener setzten sich bereits am Samstagabend bei Zweitregionalligist Werne mit 74:87 durch.

Am kommenden Samstag geht es jedoch erstmal mit dem regulären Ligabetrieb weiter. Gegen die BG Aachen möchten die Kellerkinder unbedingt den 13. Saisonsieg einsammeln und einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Playoffs hinlegen. Spielbeginn ist um 18:30 Uhr im Reitweg und die Kellerkinder freuen sich wie immer über jede Unterstützung.

Die acht Pokalhelden:

Nainoa Schmidt 2 Punkte, Elijah Jenkins 17 Punkte / 6 Rebounds / 5 Assists, Franz Bihari Vass 2, Joe Koschade 6 Punkte / 5 Assists, Yannick Ossey 6 Punkte, Gbesimi Eyimofe 10 Punkte / 5 Rebounds, Chris Fröhlingsdorf 8 Punkte, Fynn Schmitz 19 Punkte / 5 Dreier

1,2,3… Kellerkinder!