Foto: shuttrz.com / Sören Pröpper
22. APRIL 2023
Jähes Saisonende: Kellerkinder unterliegen nach Verlängerung
Mit 114:100 verlieren die Deutzer Basketballer das zweite Viertelfinalspiel in Hagen und verabschieden sich damit unfreiwillig in die Sommerpause. Über weite Strecken der Partie lagen die Kellerkinder knapp in Führung, konnten sich jedoch nicht absetzen und mussten unmittelbar vor dem Ablauf der regulären Spielzeit den Ausgleich hinnehmen. In der Verlängerung übernahmen für Haspe der nicht zu stoppende Ricardo Artis (51 Punkte und 25 Rebounds) und Sven Cikara und besiegelten das Deutzer Saisonaus.
Wie schon in der ersten Partie lieferten sich beide Teams von Beginn an einen munteren Schlagabtausch. Dabei hatte zunächst Deutz angeführt von Julian Litera leicht die Oberhand, musste jedoch defensiv immer wieder erfolgreiche Dreipunktewürfe der Gastgeber in Kauf nehmen. Entsprechend ging das erste Viertel mit 24:21 an Haspe.
Zunächst behielten die Hagener im zweiten Viertel die Oberhand. Doch die Deutzer ließen sich vom Dreierregen der Hasper nicht beirren, gaben insbesondere offensiv weiter viel Gas. Insbesondere Valentin Blass hatte mit seiner Schwerstarbeit am offensiven Brett daran einen gehörigen Anteil. Als Belohnung eroberten die Deutzer kurz vor der Halbzeitpause die Führung und traten beim 42:46 den Kabinengang an.
Das dritte Viertel begann mit Vorteilen für Haspe. Deutz behauptete jedoch die Führung und konnte sich im Laufe des Spielabschnitts kurzzeitig auf sieben Zähler Unterschied absetzen. Doch Haspe blieb in Schlagdistanz, während die Kellerkinder es nie wirklich schafften, ihre Führung entscheidend auszubauen. Beim 66:71 war vor dem vierten Viertel der Spielausgang weiterhin vollkommen offen.
Das vermeintlich letzte Viertel wurde von beiden Teams mit nochmals höherer Intensität geführt. Die Mannschaften mussten um jeden Punkt hart kämpfen. Als Patrick Reusch knapp eine Minute vor dem Ende auf 80:84 erhöhte, schienen die Kellerkinder wie so oft den entscheidenden Treffer gelandet zu haben.
Doch allen voran Ricardo Artis stemmte sich gegen die drohende Niederlage und glich zwölf Sekunden vor dem Ende auf 86:86 aus. Nach der letzten Deutzer Auszeit attackierte Elijah Jenkins geschickt den Korb und verwandelte nervenstark beide Freiwürfe. Fünf Sekunden blieben Haspe für einen letzten Abschluss. Und tatsächlich sorgte ein Missverständnis in der Deutzer Defense dafür, dass Haspes Aufbauspieler Sven Cikara die Verlängerung erzwang.
In der Verlängerung erwischte Haspe den besseren Start. Bis zum 92:91 waren die Deutzer nach einem Dreier des starken Julian Litera noch auf Tuchfühlung. Doch dann entglitt die Partie den Kellerkindern vollkommen. Angetrieben von der lautstarken Halle und getragen von Ricardo Artis und Sven Cikara erhöhten die Hasper ihre Führung schnell und zogen den Kölnern den Zahn.
Nach der 114:100-Niederlage findet die Saison der Kellerkinder damit ein unglückliches Ende. Gleichzeitig richten die Kellerkinder ihre Glückwünsche nach Haspe für den verdienten Einzug ins Halbfinale und wünschen viel Erfolg!
Nichtsdestotrotz definiert dieses frühe Playoff-Aus nicht die Saison der Deutzer Basketballer. Abseits von Siegen und Niederlagen kann jeder im Team mit Fug und Recht behaupten, einen entscheidenden Teil zum sportlichen Erfolg beigetragen zu haben.
Doch davon ab und viel wichtiger: Auch in dieser Saison hat die Mannschaft die Kellerkinder-Mentalität gelebt. Jeder hat sich für den anderen eingesetzt und sich selbst – wenn nötig – zurückgenommen und dem Team untergeordnet. Dadurch sind auch in diesem Jahr Freundschaften entstanden und vertieft worden. Und viele gemeinsame Erinnerungen werden die Kellerkinder auch in Zukunft niemand nehmen können.
Das betont auch Nils Müller:
„Die Niederlage und wie sie zustande gekommen ist, tut sehr weh. Trotzdem wissen wir als Mannschaft, welche Leistung wir diese Saison erbracht haben und die geht hoffentlich über Siege auf dem Basketballfeld hinaus. Wir wollen uns bei allen bedanken, die uns auf diesem Weg unterstützt haben.“
Die Kellerkinder bedanken sich bei allen Helfer*innen, die bei Heimspielen unter die Arme gegriffen, beim Verkauf mitorganisiert und auch Liveübertragungen ermöglicht haben. Auch allen Fans und Freund*innen des Teams gilt ein riesiges Dankeschön, da sie dem Team in einigen wichtigen Momenten den entscheidenden Push gegeben haben.
Und lange Zeit zur Trauer gibt es ohnehin nicht, denn der Blick richtet sich direkt nach vorne: Über den Sommer gilt es für Verein und Mannschaft sich weiterzuentwickeln und für die kommenden Aufgaben zu rüsten. Deutz lebt!
1,2,3…Kellerkinder!