24. MÄRZ 2022

Zwei Niederlagen sorgen für Spannung im Schlussspurt

Mit zwei Niederlagen gehen die Kellerkinder aus dem „Doppelspieltag“ heraus. Am Donnerstag verloren die Deutzer im heimischen Reitweg gegen Mitkonkurrent Leverkusen II 60:67 und mussten zwei Tage später bei Ligaprimus Herford eine 102:76-Niederlage einstecken. Dadurch rutschen die Deutzer auf den sechsten Tabellenplatz ab und müssen nun schleunigst den nächsten Sieg einfahren, um am letzten Spieltag nicht noch aus den Playoffrängen zu rutschen.

Beiden Teams war am Donnerstag im rheinischen Derby die Bedeutung des Spiels bewusst. Während auf Deutzer Seite das dienstälteste Kellerkind Flo Schulz nach langer Verletzungspause zumindest ein kurzes Comeback feiern durfte, traten die Gäste aus Leverkusen nahezu in Bestbesetzung an.

Das Spiel begann so ausgeglichen, wie es über die gesamte Spieldauer bleiben sollte. Die Leverkusener behielten dabei größtenteils die Oberhand. Auf Deutzer Seite sorgte Nainoa Schmidt mit vier Zählern für die ersten gelungenen Aktionen im Angriff. Kapitän Philipp Pfeifer ließ weitere vier Punkte zur ersten Führung folgen (8:5), ehe Leverkusen wieder das Ruder an sich riss. Erst zum Viertelende konnte Chris Fröhlingsdorf den 17:15-Pausenstand erzielen und damit die Führung zurückerobern.

In den Anfangsminuten des zweiten Viertels schickten die Deutzer ihre Gäste mehrfach an die Freiwurflinie und profitieren von der mageren Ausbeute, sodass Paul Hörschler per Layup und Yannick Mettner per Dreier für die bis dahin höchste Deutzer Führung sorgen konnten (22:18) und wenige Minuten später Flo Schulz mit seinen ersten Punkten im Kalenderjahr 2022 erneut einen knappen Vorsprung herausholte (26:24). In den letzten Sequenzen vor der Halbzeit schlichen sich ärgerliche Schludrigkeiten ins Spiel der Gastgeber, die Leverkusen auszunutzen wusste (28:34).

Das dritte Viertel war dann schon eher nach dem Geschmack der Deutzer, da besonders die Aufmerksamkeit in der Verteidigung noch einen Deut erhöht wurde. Zwischenzeitlich gelang den Gästen sieben Spielminuten lang kein Korb aus dem Spiel heraus. Auf offensiver Seite übernahmen die Guards Patrick Reusch und Joe Koschade, wobei sie zusammen elf Punkte, größtenteils von der Freiwurflinie, erzielten. Beim Stand von 43:40 schien es so, als hätten die Deutzer nun die Kontrolle über das Spiel gewonnen. Allerdings rächte sich in der Schlussminute, dass zuvor einige Korbleger liegen gelassen wurden und die Gäste konnten unmittelbar vor der Viertelsirene einen weiteren Nackenschlag zum 43:44 setzen.

Auch im letzten Viertel konnte sich zunächst keine Mannschaft absetzen, wobei Philipp Gruber die Kellerkinder mit zwei Distanzwürfen im Spiel hielt (51:51). Als die Leverkusener jedoch zwei Dreier nacheinander erzielten und die Kellerkinder sich zusätzlich vermeidbare Fouls leisteten, konnte sich die Zweitvertretung der Giants vorentscheidend absetzen (53:62) und durfte sich am Ende über einen wichtigen 60:67-Sieg in Deutz freuen.

Keine 48 Stunden später waren die Kellerkinder nach der längsten Auswärtsfahrt der Saison bei Spitzenreiter Herford erneut gefordert. Die ersten Punkte erzielte Chris Kunel, ehe Herford das Kommando an sich riss. Davon ließen sich die Kellerkinder aber zunächst nicht beirren und hatten nach und nach immer wieder die richtigen Antworten parat. So folgte auf einen Dunk von Herford ein Dreier von Philipp Pfeifer und zur Mitte des Viertels sorgte erneut Chris Kunel für den 15:15-Ausgleich, der eine Auszeit der Gastgeber nach sich zog.

Doch auch danach behielten die Deutzer ihren flüssigen Offensivrhythmus bei und bestraften das teils aggressive und teils nachlässige Defensivverhalten der Gastgeber. Besonders der eingewechselte Paul Hörschler bewies seine Qualitäten aus der Distanz und sorgte gleich zwei Mal per Dreier für die Deutzer Führung (24:25), ehe Herford zum Viertelende doch wieder mit einem kleinen Punktepolster in die erste Viertelpause gehen konnte.

Im zweiten Viertel ging der gute Fluss des ersten Viertels ein wenig verloren. Außer Yannick Mettner, der sieben Punkte erzielte, gelang es keinem weiteren Deutzer Spieler in den Anfangsminuten den Ball im Korb unterzubringen. Das Spiel plätscherte ein wenig vor sich hin, wobei die Herforder in ihren gewohnten Effizienzmodus umschalteten und davon profitierten, dass Ole Wendt vier Dreier in kürzester Zeit traf. Beim Stand von 45:32 war eine Deutzer Auszeit fällig.

Doch auch wenn Patrick Reusch nach gutem Pass von Philipp Pfeifer zunächst punkten konnte, brachte die Unterbrechung keine Trendwende, da die Gastgeber nun ihren offensiven Rhythmus gefunden hatten. Beim Stand von 55:36 war somit die nächste Auszeit fällig, die bis zur Halbzeit allerdings nicht mehr viel bewirken konnte (59:38).

Mit viel Schwung kamen die Kellerkinder aus der Kabine. Durch schnelle Hände in der Verteidigung, energischen Einsatz beim Kampf um freie Bälle und schnelles Umschalten in den Angriff verkürzten die Deutzer durch einen 8:0-Lauf binnen zwei Minuten das Ergebnis auf 59:46 und zwangen die Gastgeber damit zu einer frühen ersten Auszeit.

Aus dieser heraus stealten Fynn Schmitz und Philipp Gruber im Gespann direkt den Ball, sodass Letztgenannter direkt um zwei weitere Zähler verkürzen konnte. Allerdings bewiesen die Herforder in der Folge dann ihre Routine antworteten ihrerseits mit einem 8:0-Lauf und stellten damit den alten Abstand nahezu wieder her.

Von hier an ist der Rest des Spiels schnell erzählt. Die Führung der Herforder pendelte sich stets um die 20 Punkte ein. Deutz gelang es nicht mehr, entscheidend an die Gastgeber heranzukommen. Diese wiederum begnügten sich damit, ihr Programm herunterzuspielen, was jedoch auch ausreichend war, um am Ende einen 102:76-Sieg einzufahren.

Nach diesen zwei Niederlagen stehen die Kellerkinder bei 13 Siegen und elf Niederlagen vor den zwei verbleibenden Spieltagen auf Platz 6. Damit muss aus diesen beiden Spielen nun unbedingt ein Sieg her, möchte man die Playoffs aus eigener Kraft erreichen. Die erste Möglichkeit dazu besteht am kommenden Samstag, 26.3., im Reitweg gegen Haspe. Sprungball ist um 18:30 Uhr.

1,2,3… Kellerkinder!