25. JANUAR 2022
Kellerkinder unterliegen im Spitzenspiel
Mit 99:83 (50:32) mussten sich die Kellerkinder am vergangenen Samstagabend in Ibbenbüren verdientermaßen geschlagen geben. Damit haben die bringiton Ballers nun zwei Siege Vorsprung vor den Deutzern sowie den direkten Vergleich in der Tasche. Aufgrund von Patzern der Konkurrenz bleiben die Kellerkinder aber vorerst auf dem dritten Tabellenrang.
Bereits die ersten Aktionen des Spiel lieferten einen Vorgeschmack darauf, wie die erste Halbzeit in weiten Teilen laufen sollte. Während die Deutzer teils gut herausgespielte Abschlüsse nicht verwandeln konnten und dadurch offensiv nur langsam in die Gänge kamen, bereitete besonders die Defensive Probleme. Die Gastgeber hatten sich offensichtlich gut vorbereitet und das Hinspiel noch in bester Erinnerung, weshalb sie angeführt von ihren spanischen Flügelspielern Porcher Jimenez und del Hoyo schnell die Kontrolle über das Spiel übernahmen.
Nach dem 6:4 durch Patrick Reusch dauerte es fast sechs Spielminuten, bis ein Layup vom bestens aufgelegten Kapitän Philipp Pfeifer die Deutzer Bank zum Aufspringen animierte. Zu diesem Zeitpunkte waren die Domstäder aber schon beträchtlich in Rückstand (23:8). Immerhin sorgten ein Dreier von Paul Hörschler und ein gefühlvoller Floater von Joe Koschade zum Viertelende dafür, dass der Abstand sich nicht weiter vergrößerte (28:15).
Das war jedoch nur eine Bestandsaufnahme. Schnell bauten die Gastgeber ihre Führung auf 20 Punkte aus und hatten sich in einen Rausch gespielt. Wenn mal eine Aktion nicht sofort gelang, waren die Ibbenbürener meist eine halbe Sekunde gedankenschneller und wacher. So sicherten sie sich viele zweite Wurfchancen und zermürbten die Deutzer Verteidigung. Bereits nach dem ersten Viertel war das Verhältnis beim Rebound eindeutig (15:3 zugunsten der Gastgeber) und auch im zweiten Viertel gelang es dem DTV nicht, den Zugriff auf’s Spiel zu bekommen – um eine Phrase zu nutzen, die ein Fußballkommentator wohl eingestreut hätte.
Sinnbildlich für die ersten eineinhalb Viertel war ein Dreier von del Hoyo, den dieser trotz Foulspiels zum 41:21 verwandeln konnte. Doch zumindest – und das ist die positive Nachricht des Abends – ließen sich die Kellerkinder in ihrem Spiel nicht beirren und spielten weiter als Team zusammen. Dementsprechend folgte auf das Vierpunktespiel ein schön herausgespielter zweihändiger Dunk von Anton Geretzki, der offensiv dem ganzen Team einen Push zu geben schien. Weitere Punkte durch Pfeifer, Chris Fröhlingsdorf und Patrick Reusch sorgten dafür, dass der Rückstand zur Pause zwar hoch, aber nicht uneinholbar ausfiel (50:32).
In dem festen Glauben, das Spiel wie schon in der Vorwoche drehen zu können, sollte das dritte Viertel die Wende bringen. Doch es gelang schlicht nicht, den Ibbenbürenern den offensiven Rhythmus zu nehmen. Auf jede Deutzer Attacke hatten die Gastgeber an diesem Abend einfach die passende Antwort parat und ließen sich auch von wechselnden Verteidigungsmustern nicht aus dem Konzept bringen. Auch die Distanzwürfe von Philipp Gruber und Yannick Mettner zum Viertelende konnten nicht verhindern, dass vor dem letzten Viertel das Spiel de facto entschieden war (81:58).
Doch anstatt sich dem eigenen Schicksal zu ergeben und den Kopf hängen zu lassen, machten die Kellerkinder das Beste aus der Situation und kämpften bis zur letzten Minute um jeden Ball. Besonders Chris Kunel konnte sich und seinen Mitspielern immer wieder zweite Chancen erarbeiten. Aber auch Fynn Schmitz sorgte mit guter Defense und vielen cleveren Pässen für viel Energie an beiden Enden des Feldes. Dazu nutzte Julian Litera das Viertel, um nochmal für Highlights zu sorgen. So erzielte er alle seine sieben Zähler im letzten Spielabschnitt. Darunter ein krachender Fastbreak-Dunk sowie einen sehenswerten Unterhandlayup. Letzten Endes war es Philipp Pfeifer vergönnt, das Spiel mit seinen Punkten 21 und 22 zum 99:83 zu schließen und seinen starken Auftritt zu krönen.
Somit überwogen nach der Niederlage dann doch die positiven Erkenntnisse. Ibbenbüren war an diesem Tag einfach ein zu starker Gegner und verdienter Sieger. Viel Zeit zum Trauern bleibt ohnehin nicht, da direkt die nächsten Aufgaben warten. Die Dorstener Woche wird am Dienstag mit einem erneuten Auswärtstrip im WBV-Pokal nach Wulfen eröffnet. Somit besteht Gelegenheit, sich für die 95:82-Niederlage vor gut zweieinhalb Wochen zu revanchieren. Gleiches gilt auch für das Spiel am kommenden Samstag (18:30 Uhr, Reitweg): Im Hinspiel unterlagen die Kellerkinder bei den akut abstiegsgefährdeten Dorstenern mit 76:73. Am vergangenen Wochenende legte die BG zudem ein beeindruckendes Comeback hin und siegte trotz zwischenzeitlichem 23-Punkte-Rückstand im dritten Viertel noch gegen Essen. Insofern werden sich die Kellerkinder auf ein heißes Duell einstellen.
1,2,3… Kellerkinder!