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30. MÄRZ 2023

DTV behält in WUlfen die Nerven und holt Hinspielsieg

Mit einem 73:74-Auswärtssieg gelingt den Kellerkindern – mal wieder – ein Comebacksieg im ersten Spiel des WBV-Pokalfinales. Nach einer ersten Halbzeit, in der die Deutzer viele Freiwürfe, Korbleger und Distanzwürfe liegen ließen, erhöhten sie nach dem Seitenwechsel die Intensität. Mit einem Freiwurf in den Schlusssekunden krönte Kapitän Philipp Pfeifer die Aufholjagd. Damit könnte am kommenden Dienstag beim Rückspiel selbst ein Unentschieden zum Pokalsieg reichen.

Täglich grüßt das Murmeltier und auch am Mittwochabend winkte es fleißig, ohne dass die Kellerkinder dadurch aufwachten. Erst ein 7:0-Lauf war die nötige kalte Dusche, um das Punktesammeln auf Deutzer Seite zu eröffnen. Doch es blieb ein kurzes Aufflackern zum 7:5 und ein nächster 9:0-Lauf der Wulfener machte die erste Deutzer Auszeit notwendig. Bis zum Ende des ersten Viertels blieb der Abstand danach zumindest konstant (22:11).

Im zweiten Viertel präsentierten sich die Kellerkinder in der Verteidigung mit der notwendigen Intensität und bereiteten den Gastgebern mehr Probleme. Allerdings blieb die Erfolgsquote in der Offensive mau. Als Wulfens Topscorer Bryant Allen seinen zweiten Dreier verwandelte, hatte sich Wulfen bereits auf 38:21 abgesetzt.

Doch wie schon in anderen Spielen zuvor behielten die Kellerkinder die Ruhe und kämpften sich dank erfolgreicher Pressverteidigung und eines Dreipunktespiels durch Valentin Blass auf 40:28 bis zum Kabinengang heran.

Zum Wiederbeginn des Spiels präsentierten sich die Kellerkinder dann mit einem ganz anderen Gesicht. Scheinbare Müdigkeit und Nervosität waren endgültig abgelegt. Mit einer extrem galligen Defense verkürzten die fünf Kellerkinder auf dem Feld gemeinsam den Abstand Punkt um Punkt. Nach einem Mitteldistanzwurf von Elijah Jenkins hatten die Kellerkinder den Rückstand innerhalb von vier Minuten fast egalisiert (43:41).

Wulfen konterte und fand insbesondere Nils Peters öfters am Brett, der zusammen mit Bryant Allen dafür sorgte, dass Wulfen die knappe Führung halten konnte. In dieser Phase taten sich die Deutzer offensiv wieder schwer und mussten sich jeden Punkt an der Freiwurflinie hart verdienen. Eine mäßige Quote hatte zur Folge, dass die Kellerkinder mit einem 56:51-Rückstand ins letzte Viertel gingen.

Auch im letzten Viertel des Spiels blieb es ein zähes Ringen um jeden Punkt. Wulfen legte vor, Deutz zog nach. Der Abstand blieb entsprechend immer irgendwo zwischen sieben und fünf Zählern Unterschied.

Doch wie schon am Wochenende gegen Hagen hatten sich die Kellerkinder das Beste bis zum Schluss aufgespart. Beim 68:60 starteten sie zunächst einen 7:0-Lauf: Erst bediente Patrick Reusch Julian Litera zum Korbleger, dann verwandelte Elijah Jenkins seine drei Freiwürfe nach einem Foul beim Dreier und schließlich brachte erneut Julian Litera seine Mannschaft auf 68:67 heran.

Wulfen setzte sich wieder zur Wehr. Nach einem Dreier von Bryant Allen, der insgesamt aufgrund der starken Verteidigung von Joe Koschade jedoch deutlich unter seinem Schnitt aus den Vorwochen punktete, schien Wulfen knapp eine Minute vor Schluss beim Stand von 73:69 doch noch mit einem Sieg aus dem Hinspiel hervorzugehen.

Deutz behielt aber die Ruhe. Besonders Elijah Jenkins blieb an der Freiwurflinie ein weiteres Mal cool und verkürzte auf 73:71. In der Verteidigung rührten die Deutzer Beton an und ließen keine gute Wurfgelegenheit zu. Bei knapp 28 Sekunden verbleibender Spielzeit kamen die Deutzer wieder in Ballbesitz und nahmen ihre letzte Auszeit.

Im Anschluss an die Unterbrechung führten die fünf Akteure auf dem Feld den aufgemalten Spielzug perfekt aus. Wie schon im Hinspiel beim 78:79-Sieg in Hagen im Dezember bediente Elijah Jenkins seinen Kapitän mit einem exzellenten Bodenpass. Philipp Pfeifer attackierte wiederum mit Dampf den Korb und ließ sich trotz Foulspiels nicht am Korbleger hindern. Den fälligen Bonusfreiwurf verwandelte er sicher.

In den letzten zehn Sekunden hatte Wulfen nochmal die Chance auf den Siegtreffer. Doch die Deutzer Defense ließ keinen guten Abschluss mehr zu und somit stehlen die Kellerkinder den Sieg aus dem Dorf und können nun in heimischen Gefilden den ersten Pokalsieg der Vereinsgeschichte mit einem Sieg oder gar Unentschieden besiegeln.

Nils Müller fand nach dem Spiel in aufgebrachter Atmosphäre folgende Worte:

„Es war das erwartete emotionale Spiel, bei welchem man offen zugeben muss, dass wir mit Anfangsnervosität zu kämpfen hatten und einige gute Chancen ungenutzt ließen. Wir haben aber innerhalb des Spiels sowohl taktisch als auch mental Lösungen gefunden, mit denen wir das Spiel gedreht haben.“

Am Samstag steht als nächstes der Hauptrundenabschluss gegen Spitzenreiter Essen auf dem Plan. Das Hinspiel gegen die Miners ging deutlich mit 84:103 verloren. Trotzdem oder gerade deswegen möchten die Kellerkinder unbedingt den Sieg gegen die Miners einfahren, um den dritten Tabellenplatz abzusichern.

1,2,3…Kellerkinder!