12. FEBRUAR 2022
Kellerkinder empfangen Essen
Am 20. Spieltag der 1. Regionalliga West geben die ETB Miners Essen ihre Visitenkarte im Deutzer Reitweg ab. Nachdem die Essener Basketballer aus der zweiten Liga Pro A über mehrere Jahre hinweg zwischenzeitlich den bitteren Gang in die zweite Regionalliga antreten müssen, firmieren die Miners mittlerweile unter ihrem neuen Namen und mit neuen Ambitionen.
Zwar stehen die Bergarbeiter derzeit mit einer ausgeglichenen Bilanz von neun Siegen und neun Niederlagen auf dem neunten Tabellenrang und damit hinter den Kellerkindern, doch diese Momentaufnahme sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass auf den DTV ein hartes Stück Arbeit zukommt.
Bereits das Hinspiel war ein Fingerzeig, wozu die Miners fähig sein können. Mit 86:61 unterlagen die Kellerkinder in einem Freitagabendspiel zum Auftakt des Doppelspieltags und liefen ab Mitte des ersten Viertels einem immer größer werdenden Rückstand hinterher. Insofern haben die Kellerkinder durchaus Boden gutzumachen.
Seitdem Hinspiel hat sich bei den Gästen allerdings im Kader einiges getan. Auf der Schlüsselposition des US-amerikanisches Legionärs und – im Falle der Miners – Aufbauspielers musste verletzungsbedingt nachverpflichtet werden. Ty’Lik Evans kam als Ersatz für seinen Landsmann Devin Peterson, der bis dahin eine exzellente Saison spielte (18,9 Punkte pro Spiel).
Evans ist ein pfeilschneller Guard, der in der Saison 2019/2020 in der Regionalliga Südost mit Ansbach schon die Meisterschaft in einer ersten Regionalliga feiern durfte. Mit seinen Leistungen weckte er das Interesse aus der ProB und stand vor einem Wechsel nach Hanau, wo er jedoch letzten Endes nie in der dritten Liga aktiv war. Nun steht der wieselflinke Guard seit drei Spielen im Kader der Miners und bewies unter anderem in der vergangenen Woche beim 92:80-Heimsieg über die Hertener Löwen sein Können (32 Punkte und 8 Assists).
Neben Evans ist Scharfschütze Patrick Carney nach wie vor einer der treffsichersten und gefährlichsten Spieler der Liga von der Dreierlinie und entsprechend auch im Scoring eine verlässliche Stütze (17,6 Punkte pro Spiel). Mehr als drei Versuche aus der Distanz finden pro Spiel ihr Ziel – bei einer Quote von 37,4 Prozent.
Nicht mit von der Partie sind der Österreicher Fabian Richter und Marcel Koulibaly. Beide hatten im Hinspiel mit ihrer Treffsicherheit aus der Distanz – zusammen erzielten sie acht Dreier – einen gehörigen Anteil an der deutlichen Niederlage aus Deutzer Sicht. Dafür ist die Big-Man-Riege vollzählig und wird all ihre Erfahrung einsetzen.
Auf Deutzer Seite war die Trainingsbeteiligung unter der Woche so hoch, wie lange nicht mehr, wenngleich einzelne persönliche Verpflichtungen, Verletzungen und Krankheiten dennoch zu verkraften waren und sind. In Kombination mit dem wichtigen 83:73-Auswärtssieg aus der Vorwoche in Hagen möchten die Domstädter am Samstag den nächsten wichtigen Etappensieg im Playoffrennen verbuchen und einen Mitkonkurrenten auf Distanz halten. Zwar steht der DTV derzeit mit elf Siegen und acht Niederlagen auf dem dritten Tabellenrang, doch die Liga bleibt eng beisammen und in Anbetracht der vielen Corona-bedingten Spielausfälle ist die Tabelle derzeit ohnehin nur ein Zerrbild. Für Spannung sollte in jedem Fall gesorgt sein.
1,2,3… Kellerkinder!